Gedanken zum Monatsspruch August 2024

Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.

Psalm 147,3

Liebe Schwestern und Brüder,

jetzt ist er endlich da, der August – so mögen die Einen es sagen. Der Sommer hat seinen Höhepunkt erreicht. Alles blüht in den schönsten Farben, ettliche Beeren, Früchte und Gemüse sind reif. Man kann sich ans Einfrieren, Gelee- oder Marmelade- Zubereiten oder Einkochen machen. Manch Bauer nutzt die hoffentlich schönen Tage für eine zweite Heuernte. Oder zumindest dazu, nochmal Silage einzufahren.

Für die Kinder im benachbarten Bayern stehen die Sommerferien auf dem Plan. Für sie bricht nun die Zeit ohne Schule, Hausaufgaben oder Klassenarbeiten an. Mit den Eltern oder Großeltern in den langersehnten Sommerurlaub fahren oder fliegen. Und einfach mal abzuschalten. Für die Größeren sind auch endlich die Prüfungen vorbei. Mit Ausbildung oder Studium bricht ein neuer, spannender Lebensabschnitt an.

Nun könnte man doch sagen: Alles schick, alles beim Besten. Oder etwa doch nicht?

Denn ja, es gibt auch die andere Seite. Die nicht so schön ist. Manche Eltern können sich keinen Urlaub leisten, weil sie nicht genug Geld haben. Oder ein Familienmitglied ist gerade erst arbeitslos geworden. Für manch einen ist es jetzt im August auch die Zeit, in der er oder sie an einen, vielleicht schon vor Jahren, in diesem Monat Verstorbenen denkt. Genau jetzt wieder all die Trauer wieder sich ausbreitet tief im Inneren und wie ein dunkler Schatten sich über alles legt.

Dann merken wir: nein, der August hat nicht nur schöne Seiten. Das Herz, das angesichts des Sommers bei Vielen vor Freude springt, das ist bei Einigen eher mit traurigen Gedanken gefüllt. Bei Wenigen sogar gebrochen. So, wie wir es im Spruch für diesen Monat lesen.

Da hilft es dann auch nicht, wenn nahe Angehörige, gute Freunde oder Bekannte uns mit ihren Ratschlägen kommen: „Schau nach vorne, es kann nur besser werden“. Oder: „Geniess doch die warmen Tage.“ Nein, das Herz ist nun mal gebrochen und so schnell und einfach geht das jetzt nicht.

Wie ist das nun mit der Heilung und dem Verband, von dem wir da hören, im 147. Psalm? Ich fange erstmal bei etwas „Einfachem“, besser Nachvollziehbarem, an.

Wenn man eine Wunde hat, dann braucht es Zeit. Kleinere Schürf- oder Schnittwunden heilen meist von allein. Bei Größeren braucht es dann schon einen Verband, der sie vor Dreck und weiteren Reizungen schützt. Bei ganz Großen muss ein Arzt ran. Vielleicht sie sogar nähen. Weil nur er weis, was da am Besten ist.

Doch da geht es ja nun um unser Herz. Das ist nicht mit einer Wunde auf der Haut zu vergleichen. Da können wir nicht mal eben schnell einen Verband drum machen. Ja, ich weis, es gibt gute Herzchirurgen, die das Herz als Organ wieder heilen können. Doch ein gebrochenes Herz, sprich, wenn die Seele leidet, dass bekommen auch sie nicht wieder gesund.

Da braucht es mehr. Einen, den wir nicht sehen können. Der für viele nicht greifbar und fassbar ist. Der aber helfen kann. Der am Besten weiß, was dieses Herz braucht. Wenn die Gedanken zu dunkel geworden sind, um es alleine zu schaffen. Wenn auch der schönste Sommertag kein Licht mehr ins Herz oder besser gesagt, die Seele, bringt: Gott.

Wohl nur er kann eben die gebrochene Seele wieder heilen. Das braucht Zeit.

Was er alles bewirken kann, sehen wir, wenn wir uns auch einmal die Verse vor und nach dem Monatsspruch anschauen: „1 Lobet den HERRN! / Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding, ihn loben ist lieblich und schön. 2 Der HERR baut Jerusalem auf und bringt zusammen die Verstreuten Israels. 3 Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. 4 Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. 5 Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unermesslich ist seine Weisheit. 6 Der HERR richtet die Elenden auf und stößt die Frevler zu Boden.“

Doch wie auch im Leben hier auf Erden geht das nicht ohne uns. Wir gehen ja auch nicht zu jedem x-beliebigen Arzt und begeben uns blindlinks in seine Hände. Sondern auch da brauchen wir Vertrauen in dessen Können. So ist es auch bei Gott. Wir sollen ihm schon vertrauen, dass er weis, wie er uns helfen kann.

Ich wünsche uns allen einen gesegneten und heilenden August,

Ihre Manuela Schmidt