„Wahrlich dieser ist Gottes Sohn gewesen.“
Matthäus 27, Vers 54
Karfreitag. Auf dem Hügel Golgatha vor den Mauern von Jerusalem. Jesus hatten sie gefoltert und gekreuzigt. Viele Menschen waren gekommen, neugierig, vielleicht noch eine Sensation zu erleben. Nun waren sie ihn los, diesen Aufwiegler und Gotteslästerer. Nun war er gestorben, grausam und jämmerlich. Gut bewacht von römischen Soldaten. Die hatten ihren Auftrag treulich erfüllt…
Und dann kommt ein schweres Unwetter. Ein Erdbeben dazu. Angst erfasst die Zuschauer am Kreuz dort. Angst, die durch Mark und Bein geht. Eine schlimme, lähmende Angst.
Das Wetter wütet auch oben auf dem Tempelberg. Der Tempel war den Juden heilig. Dorthin pilgerte man, um Gott anzubeten. Die Juden meinten, dass Gott dort wohnen würde, im „Allerheiligsten“, einem separaten Raum, der mit einem schweren Vorhang getrennt war von den Besuchern, den „normalen“ Menschen. Dieser Vorhang zerreißt nun, mitten durch. Es bleibt nichts mehr länger verborgen.
In dieses Szenarium hinein spricht der römische Hauptmann, der maßgebend an der Hinrichtung Jesu beteiligt war, die Worte: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen.“ Der römische Hauptmann war kein Jude. Er kannte den Gott Israels gar nicht. Es gab für ihn keinen Bezug bisher. Nun ist er der Erste, der ein Glaubensbekenntnis spricht. Ja, den sie da getötet haben, ist Gottes Sohn. Das wird ihm plötzlich ganz klar. Klarheit statt Verborgenheit!
Der Erlösergedanke kommt auf. Jesus selbst hat es gesagt: „Ich gebe mein Leben zur Erlösung für viele.“ Das trifft nun auf den Hauptmann. Plötzlich erkennt er die wahre Identität Jesu. Nichts bleibt mehr verhüllt. Sie hatten Jesus schwer misshandelt und zum Sterben an das Kreuz genagelt. Nun erfährt der Hauptmann Vergebung. Seine Schuld wird gelöst. Und er darf Gott erkennen und ihm ganz nah sein. Für den Hauptmann muss das eine wunderbare Freude gewesen sein.
Ich wünsche Ihnen von Herzen ein Osterfest im Licht des beginnenden Frühlings voller kleiner und großer Wunder.
Ihre Uta Baumfelder