„Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“
Hiob 2,10
Na Hiob, du nimmst aber den Mund ganz schön voll. Kein Mensch braucht das Böse und du willst es auch noch haben!
Die Geschichte von Hiob steht im Alten Testament. Hiob, so erfahren wir, ist ein frommer Mann. Er lebte in seinem Gottvertrauen. Und er war als reichster Mann des Ostens bekannt, Wohlstand und Besitz gehörten zu seinem Leben. Da, so erzählt die Geschichte, schließt der Satan eine Wette mit Gott ab. Der Satan meint, wenn es dem Hiob weniger gut ginge, dann würde auch sein Gottvertrauen versiegen. Und Gott ließ den Satan gewähren. Was dann folgte, war eine völlige Zerstörung von Hiobs Leben. Nichts, gar nichts blieb vom alten Glück, vom Wohlstand, von der Gesundheit. Es war nur noch das nackte Leben, das Hiob geblieben war. Hohn und Spott waren da nicht weit. Wie lange willst du denn diesem Gott noch vertrauen, so fragt ihn seine Frau. Hiob aber ist bereit, das Böse zu ertragen.
Soweit unsere Geschichte. Es ist wohl auch die uralte Geschichte von Gut und Böse. Weil wir es auch täglich erleben, ist es uns immer vor Augen. Wir stehen da mittendrin und haben die Wahl Gutes und Böses zu tun, oder zu lassen. Und die richtige Wahl zwischen diesen beiden Gegensätzen, die ist oftmals das Schwierige. Und doch hat der Mensch es in der Hand. Denn beides, Gutes und Böses sind uns nicht einfach vorgegeben. Im und durch den Menschen nimmt es Gestalt an und wächst. Und im Gestalten durch den Menschen entsteht etwas Neues.
Aber was ist nun gut und was ist böse. Gutes, so ist unsere Erfahrung hat immer auch etwas Positives. Es kann Räume schaffen, in denen sich Leben entwickeln kann. Das Böse ist meist selbstbezogen. Es nimmt dem anderen weg, was er essentiell benötigt.
Gutes und Böses sind uns gegeben, damit wir uns entwickeln können. Und die Bibel gibt uns da ganz viele Nachschlagehilfen. Und es kommt da wohl auf die ganz persönliche Grundhaltung an.
Micha sagt zum Beispiel: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Und Paulus äußert sich zu erfahrenen Leid im Römerbrief so: „Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung , Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“
Eine behütete Zeit wünscht Ihnen
Uta Baumfelder