Ihr seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.
- Petrus 2,9
Der 1. Petrusbrief, den wir in der Bibel finden, wird dem Apostel Petrus zugeschrieben. Mit seiner Datierung um das Jahr 90 nach Christus passt die Zuordnung zum Verfasser allerdings nicht.
Es geht dem Verfasser um Worte an die Christen, die verstreut in den römischen Provinzen leben und unter Verfolgung und Verleumdung leben müssen.
Worum geht es im vorliegenden Abschnitt?
Petrus spricht die Adressaten mit auserwählten Fremdlingen, neuem, heiligem Gottesvolk, Priesterinnen und Priester, Volk, das Gott gehört, an. Und er meint damit alle, die gläubig geworden sind und getauft worden aus den Namen des dreieinigen Gottes. Die durch Christi Tod und Auferstehung selbst zu den Auserwählten zählen. Die lebendigen Hoffnungsträger, die Gottes Wort in die Welt tragen und verkündigen. Nicht mehr nur Israel ist Gottes auserwähltes Volk. Gott selbst hat einen neuen Bund aufgerichtet, indem er selbst in Jesus Mensch wurde und unter uns weilte. Und verworfen und getötet wurde. Und die Gesetze außer Kraft setzte, nicht im Tod blieb, sondern zum ewigen Leben aufbrach. Aber nun nicht Jesus allein. Er möchte alle dahin mitnehmen. Dorthin, wo das Licht ist. Im Johannesevangelium sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Wie ist das zu verstehen mit dem wunderbaren Licht?
Licht ist eine grundlegende Lebensbedingung. Die Photosynthese der Pflanzen kann ohne Licht nicht ablaufen. Ohne Licht auf Dauer werden Menschen und die meisten Tiere krank. Licht gibt Wärme, Geborgenheit, Zufriedenheit, Glück. Licht schafft Wachstum.
Die ersten Jünger haben Jesus in seiner Lichtgestalt gesehen. Sie sind ihm begegnet am offenen Grab am Ostersonntag. Er ist mit ihnen nach Emmaus gegangen. Er war unter ihnen sichtbar. Und ist auch heute noch erfahrbar. Immer dann, wenn wir Brot und Wein im Abendmahl teilen, ist er mitten unter uns. Ja sagt er zu jedem, der getauft wird. Ja, du gehörst zu mir. Auch du bist ein Teil des Gottesvolkes. Wer mir nachfolgt, so sagt Jesus, wird nicht in der Dunkelheit bleiben. Das ist die Hoffnung, die wir haben in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, der diese Welt verändern wird. Dann wird das wunderbare Licht wieder sichtbar.
Wie geht das weiter?
Petrus spricht von der Priesterschaft des Volkes. Er meint damit, alle, die gläubig geworden sind und getauft worden, sind Priester. Also Verkünder von Gottes Wort.
Zum Schluss soll ein Teil des 9. Verses und der 10. Vers aus dem Petrusbrief in der Übersetzung aus der Bibel in gerechter Sprache angefügt werden: „So sollt ihr in der Welt verkünden, was Gott getan hat, denn Gott hat euch aus dem Dunklen in das göttliche Licht gerufen. Früher ward ihr nicht zusammen, habt keine Gemeinschaft gebildet, jetzt aber seid ihr Volk Gottes, früher wusstet ihr nicht, wie es ist, wenn jemand Mitleid mit euch hat, jetzt aber habt ihr Mitleid erfahren.“
Ich wünsche Ihnen bei allem, was Sie nun in den anbrechenden Wochen des Frühjahres tun, reiche Segenserfahrungen.
Ihre Uta Baumfelder