Nach einem Anspiel zum Gottesdienst am 14.05.2015 am Mahnmal an der Schildwiese
Unsere Geschichte spielt am Rennsteig, irgendwo zwischen Hörschel und Blankenstein an einem wunderschönen, sonnendurchfluteten Himmelfahrtstag. Hans hat sich frühzeitig auf den Weg gemacht und zieht einen Bollerwagen hinter sich her, damit er den Proviant für einen langen Tag nicht schleppen muss. Und wie der Zufall es so will, trifft er an einer Wegekreuzung einen, der ein ähnliches Gefährt bei sich hat. Man hält ein Schwätzchen, das sich vorrangig um den Inhalt der beiden Bollerwagen dreht und man kommt zu der einhelligen Meinung, dass man das gute Wetter heute einfach nutzen muss, so frei von der täglichen Arbeit ist man selten. Was sich da in den Wagen verbirgt, das wird heute genossen. Heute schlagen wir über die Stränge. Wir sind Männer und heute ist schließlich Männertag. So geht das eine gute Weile. Doch heute ist man nie alleine unterwegs und die Beiden treffen auf eine Gruppe, die aufgeregt diskutiert. „Wart mal“, sagt Hans, „ich will mal kurz horchen, über was die so reden.“ Und die Beiden gesellen sich zu der Gruppe. Da ist einer, nennen wir ihn Thomas, der möchte es ganz genau wissen und in Peter, Johannes und Jakob, da hat er drei kompetente Gesprächspartner gefunden. „Himmelfahrt – was ist das für ein Feiertag? Was ist das Besondere daran? Ich habe so viel über die Raumfahrt gelesen und über die Anfänge der Luftfahrt vor über 100 Jahren. Schon im Altertum haben Menschen versucht, wie die Vögel fliegen zu können. Und sie haben erst mit den neuen technischen Voraussetzungen und den Forschungsergebnissen der Wissenschaften es geschafft, den Luftraum zu erobern. Heute ist das selbstverständlich mit dem Flugzeug in ferne Länder zu fliegen. Aber dieser Feiertag ist doch schon sehr alt, oder?“
Freilich sagt Jakob: „Belegt ist das Fest Christi Himmelfahrt seit dem Jahre 370.“
Thomas bohrt weiter: „Christi Himmelfahrt? Wann soll das gewesen sein?“
Peter weiß es genau: „Wir wissen Jesus Christus ist am Ostersonntag von den Toten auferstanden. Immer wieder ist er seinen Jüngerinnen und Jüngern erschienen. Mit zweien ist er nach Emmaus gewandert. Sie haben nichts bemerkt. Erst als er das Brot mit ihnen brach, haben sie ihn erkannt.“
Thomas schüttelt den Kopf und meint, dass er sehr erschrocken gewesen wäre, wenn ihm ein Toter begegnet wäre.
„Ja, sagt Johannes, „Jesus war tot und Gott hat ihn am dritten Tag auferweckt. Er hat den schlimmsten Feinde der Menschen, den Tod besiegt. Nun zeigt er sich 40 Tage seinen Freunden.“
Thomas fängt an, sich für die Geschichte zu interessieren. Er möchte wissen, was dann geschah.
Jakob war dabei, deshalb kann er es auch genau beschreiben: „Er ist mit seinen Freunden hinausgegangen aus der Stadt. Da draußen hat Jesus uns gesegnet und dann sahen wir, wie er von Engeln empor gehoben wurde und unseren Augen entschwand.“
Thomas meint, das ist doch eine traurige Geschichte.
„Nein, sagt Peter, „die Freunde von Jesu waren fröhlich! Sie gingen zurück nach Jerusalem und machten sich an die Arbeit.“
Und erläuternd fügt Peter hinzu: „Bevor Jesus von uns schied, hat er uns einen wichtigen Auftrag gegeben, der auch heute noch Gültigkeit hat. Jesus sagt: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Ob diese Geschichte nun zu Ende sei, will Thomas nun noch wissen. Da antwortet ihm Johannes: „Nein er wird wieder kommen am Ende der Zeit um die Welt zu erlösen und uns auch heimzuführen in sein Reich.“
Jetzt hat Hans verstanden. Heute ist ein fröhlicher Tag! Und jeder darf heute feiern, wie er es für richtig hält.
Aber Peter behält sich ein letztes Wort noch vor: „Es war wichtig mit euch zu reden. Jeder hat seine Perspektive. Wir leben in einer bunten Welt. Wir Christen dürfen das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus an alle Menschen weiter geben. Ihnen erzählen von der Liebe und der Barmherzigkeit unseres Gottes. Wir dürfen Botschafter sein für eine Welt ohne Krieg und Gewalt. Für eine Hoffnung, die uns trägt über die Zeit hinaus. Lasst uns Gott loben und ehren, dass er uns so wunderbar erhält.“
Nun ziehen alle fröhlich ihren Weg. Ob Hans und sein Kumpan mit leeren Wagen heimgekommen sind? Jedenfalls war es ein Tag der besonderen Freude. Und ein bisschen bleibt sicher in der Erinnerung haften.
„An Tagen wie diesen…“, so klingt es im Ohr und so wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Männertag oder wenn Sie wollen Christi Himmelfahrtstag.
Ihre Uta Baumfelder