Es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust.
5. Mose 30,14
Im Monatsspruch für den Monat Februar geht es um das Wort. Die Menschen, die zur Zeit der Entstehung der Bücher Moses lebten, die hatten noch keine niedergeschriebenen Wörter. Man geht heute davon aus, das es sich um den Zeitraum um das 10. Jahrhundert vor Christi Geburt handelt.
Anders ist es heutzutage bei uns. Wir sind von ganz vielen Worten umgeben. Wenn ich an die vielen Meldungen in den Medien (ob nun in den Zeitungen, im Internet usw.) denke, so sind es wohl Tausende oder Millionen.
Was sich mir dann aber als Frage stellt: Erreichen uns diese Worte in den Werbeprospekten wirklich? Worte wie: Hammerpreise oder Unser Topangebot die liest man oft gar nicht mehr, weil sie einfach zu oft einem vor Augen sind.
Aber es gibt sie schon noch, die Worte, die uns ans Herz gehen. Wer erinnert sich nicht an die Worte der Mutter, als man noch Kind war? Ich hab dich lieb. Oder wenn man mal gestürzt ist, tröstende Worte: Das wird schon wieder. Da waren die Schmerzen gleich gar nicht mehr so schlimm. Später dann, wenn man einen lieben Menschen verloren hat, dann die Worte des Trostes. Diese Worte, und was sie in uns bewirken, die behalten wir unser Leben lang in uns. Sie gehen uns eben wirklich ans Herz. Durch diese Worte, ihre Wärme, sind wir dann später, als Erwachsene in der Lage, sie auch zu sagen. Zu Menschen, die uns wichtig sind, die uns am Herzen liegen. Das sind dann eben keine dahingesagten Worte, die beim anderen oft nicht mal ein Gehör finden, sondern sie gehen tief hinein. Berühren unsere Seele.
Wir Christen haben noch andere Worte, die wir hören und die uns auch ins Herz gehen: Gottes Worte.
Wie ist das mit dem Wort Gottes? Gott ist doch für uns nicht sichtbar. Nicht greifbar. Wie sollen wir denn nun es erhalten? Diese Frage, die haben sich die Menschen damals sicherlich öfter gestellt als wir uns heute. Die Menschen fragten sich dann: Wie kommt es zu uns? Was müssen wir dafür tun, um es hören zu können?
Mose, der gibt ihnen darauf eine Antwort: 12 Es ist nicht im Himmel, dass du sagen könntest: Wer wird für uns in den Himmel steigen und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun? 13 Und es ist nicht jenseits des Meeres, dass du sagen könntest: Wer wird für uns jenseits des Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?
Gottes Wort, das ist ganz nahe bei den Menschen. Und es ist nicht nur nahe gewesen bei den Menschen damals, sondern es ist ganz nahe auch bei uns. Wir haben so viele Möglichkeiten, es zu lesen und zu hören. Wenn wir uns die Zeit nehmen, in der Bibel zu lesen, an einem Sonntag vormittag im Gottesdienst das Evangelium – Gottes frohe Botschaft hören oder gemeinsam die Psalmen beten. Dann kommt uns sein Wort ganz nah.
Wir Christen müssen nicht erst sonst wohin fahren, um es zu hören. Wir brauchen auch keinen Dolmetscher, der es uns erst in unsere Sprache übersetzt. Sondern es ist in uns.
Und durch uns kann es wirken. Wenn wir es so in unserem Herzen tragen wie die Worte unserer Mutter, dann können wir es weitergeben. Durch unsere Worte und durch Taten. Die dann getragen sind von Gottes Liebe, die in uns und durch uns wirkt. Es sind dann Worte, die andere bewegen. Ihnen Trost geben.
Ihre Manuela Schmidt