Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!
2 Könige 19,16
Liebe Schwestern und Brüder,
nun sind wir hier, am Anfang vom August. Eigentlich doch etwas sehr Schönes. Denn der August ist ja einer der Sommermonate, den wir doch noch vor 2 Jahren mit Urlaub, Reisen, Ferien verbunden haben. Im August fängt es in unsere Gärten auch an, dass man ernten kann. Tomaten, Gurken, Äpfel, die ganzen Beeren. Die Bauern ernten ihr Getreide. Das sind doch die Bilder, welche wir alle im Kopf haben vom August.Aber dieses Jahr ist August bei vielen von uns leider auch mit ganz viel Bangen verbunden. 16 Monate Corona – Pandemie liegen nun schon hinter uns. 16 Monate, in denen man immer hoffte, dass doch bald die Zahlen sinken. Hoffte, dass Lockerungen in Kraft treten. Selbstständige und Firmenbesitzer ständig hofften, dass es doch endlich vorbei ist. Und dann kam schon wieder die nächste Welle. Mit voller Wucht.
Und wir fragen uns: Wie wird das noch weiter gehen?Und nicht nur Corona hat unser Leben in der letzten Zeit bestimmt. Jetzt im Juli die schlimmen Unwetter, die erst im Landkreis Hof den Katastrophenfall ausrufen liesen und dann nur 2 Tage später in Eifel, Nordrhein – Westphalen und Rheinland – Pfalz etliche Tote forderten. Hunderte Feuerwehren waren im Einsatz, Rettungskräfte. Tagelang, nächtelang. Unermüdlich im Kampf gegen die Wassermassen. Die so eine unfassbar große Kraft hatten, dass sie Autos mit sich rissen und ganze Häuser – doch eigentlich massiv gebaut – zerstörten.
Und man möchte hinausrufen, ja geradezu hinausschreien: „Neige, Herr, dein Ohr und höre! Öffne, Herr, deine Augen und sieh her!“ Und anfügen: „Wenn wir es schon nicht fassen können, vielleicht kannst du es ja.“Und dann schauen wir unter den Monatsspruch und lesen: 2. Buch der Könige. Und merken, auch damals schon muss es jemanden gegeben haben, der ruft. Voller Verzweiflung, voller Angst. Auch Hiskia ist bedroht. Hiskia ist vor 2700 Jahren der König von Juda gewesen. Er sagt als Erster diese Worte und bittet Gott um Gehör und Hinsehen. Das, was Hiskia bedroht, lässt sich mit einer Zahl ausdrücken: 185.000. So viele Soldaten hat Sanherib, der König von Assyrien. Juda ist winzig, Assyrien ist groß. Ein ungleiches Verhältnis. Und das weis eben auch König Hiskia. Er merkt: Das Einzigste, was mir jetzt noch helfen kann, ist Beten. Beten zu Gott.Denn auch Hiskia fühlt sich klein und hilflos angesichts des drohenden Angriffs.So wie wir, die nicht wissen, was die nächsten Monate bringen. Welle Nummer 4? Oder die Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben. Können sie nochmal die Kraft aufbringen, sich ein neues Heim aufzubauen?
Manchmal hilft uns da eben wirklich nur noch das Gebet:
Neige, HERR, dein Ohr und höre!
Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!
Und so wünsche ich uns allen einen gesegneten August,
Ihre Manuela Schmidt