Liebe Gemeinde,
„Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5, 8)
Mit dem Wochenspruch für die kommende Woche grüßen wir Sie bzw. Euch sehr herzlich zum Wochenende.
Wir befinden uns nun in der Passions- bzw. Fastenzeit. Einige von uns versuchen in dieser Zeit, in ihrem Alltag auf bestimmte Dinge, seien es Speisen, Getränke oder Gewohnheiten, zu verzichten. Die Motive für diesen Verzicht sind vielfältig. Einige wollen z. B. die freiwerdende Zeit dafür nutzen, ihren Glauben zu hinterfragen.
Auch der bevorstehende Sonntag kann dazu dienen, sich Gedanken zum eigenen Glauben zu machen. Er trägt den lateinischen Namen Reminiszere. Dieser Begriff leitet sich aus einem lateinischen Wechselgesang (Psalm 25, 6) ab, der oft auch als Eröffnungsvers zu Beginn eines Gottesdienstes gesungen wurde. Vollständig lautet er:
„Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiarum tuarum quae e saeculo sunt. – Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.“
Gott soll sich also daran erinnern, wie er zu uns Menschen steht. Er soll sich daran erinnern, dass er seit Noah einen Bund mit uns Menschen hat. Einen Bund, den die ganze Geschichte des Alten Testamentes beschreibt. Ein Bund der liebevollen Zuwendung, der im Tod Jesu Christi schließlich vollendet wird. Die Schriften zeigen uns dabei auch, dass wir Gott an seine Zusage erinnern dürfen und sollen.
Aber auch wir können und sollen über unseren Bund zu Gott nachdenken, uns besinnen auf unser Verhältnis zu unserem Gott. Das schließt ein, dass wir ggf. auch Konsequenzen ziehen und unsere Beziehung zu unserem Schöpfer hin und wieder neu ordnen müssen.
Im Evangelium für den Sonntag Reminiszere steht das Gleichnis von den bösen Weingärtnern im Mittelpunkt. Im vollen Bewusstsein ihrer bösen Tat, bringen die Weingärtner den Sohn des Besitzers um, hoffend, dass sie dann den ganzen Besitz für sich einstreichen können. Dieses Gleichnis beschreibt nicht nur eine Verhaltensnorm, sondern ebenfalls das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Außerdem deutet es auf Christus hin. Er wurde der Welt geschenkt und die Welt hat ihn, den Sohn Gottes, umgebracht.
Wir haben Gottes großes Geschenk erhalten, unseren Herrn Jesus Christus. Ihm wollen wir folgen, ihm wollen wir vertrauen. Er ist aber nicht unser Besitz, den wir ganz für uns einbehalten können. Wir stehen in einer Beziehung zu ihm, die wir pflegen sollten. Darüber können wir an diesem Wochenende sehr gern nachdenken.
Wir wünschen Ihnen und euch ein gesegnetes Wochenende!