Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist.
Exodus 23,2
Liebe Schwestern, liebe Brüder,
endlich Sommer mögen viele denken. Endlich Urlaub, weg vom täglichen Stress und der immer gleichen Routine. Endlich das tun, was mir gut tut, was mich aufbaut, wieder fit macht für die Zeit danach. Urlaub am Meer, Einfach die Beine in den Sand stecken und das Rauschen der Wellen erleben. Urlaub in den Bergen. Dort auf dem Gipfel stehen, ganz allein. Du spürst so etwas wie Unendlichkeit in der schroffen und doch so wunderbaren Bergwelt. Wo auch immer du Urlaub machst. Du wirst immer neue Eindrücke, neue Erfahrungen, neues Wissen mit nach Hause bringen. Und das wirst du bewahren in dir und irgendwann wirst du von diesen Erinnerungen zehren können. Aber sie gehören ganz allein nur dir.
Vielleicht bist du auch ein Fußballfan und du hast Urlaub genommen während der Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Weil du alle Spiele schauen möchtest und nicht unausgeschlafen auf die Arbeit möchtest. Du findest es großartig, dass Deutschland Gastgeber ist. Du siehst am Fernseher die Menschenmengen, die sich vor großen Leinwänden versammeln, um gemeinsam die Spiele zu sehen. Du spürst so etwas wie Euphorie. Menschen umarmen sich und freuen sich grenzenlos. Es scheint plötzlich eine ganz andere Zeit angebrochen zu sein. Haben wir uns nicht noch vor ein paar Wochen über Klimakleber geärgert, die unseren Tag versaut haben. Es war doch eigentlich jeder Tag angefüllt mit Negativschlagzeilen, die uns bedrängt haben und von uns Besitz genommen haben. Sicherlich wird der tägliche Ärger nicht aus der Welt sein. Aber irgendwie können wir doch stolz sein, dass sich so viele verschiedene Nationen die Hand geben, zu uns gekommen sind samt ihrer großen Fangemeinde um etwas zu tun, was eigentlich nicht lebensnotwendig ist, aber doch immer wieder schön und packend. Besser als jeder Krimi. Dass dann auch noch unsere Nationalmannschaft gut gespielt hat bisher, dass lässt die Freude noch schöner werden.
Der Monatsspruch für Juli will nicht so recht in unsere momentane Gefühlslage passen. Da geht es um die Mehrheit, die nicht immer im Recht ist, aber Recht für sich beansprucht. Das haben wir doch beim kürzlichen Wahlmarathon erlebt. Parteien, die sich von ihrer besten Seite zeigen, den Leuten das Blaue vom Himmel erzählen und Wähler mobilisieren. Und dabei Erfolg haben, weil sie genau die Stimmung im Volk kennen und ihre Wahlkampfziele darauf abstimmen. Der Rest ist bekannt.
Heute spielen soziale Netzwerke eine große Rolle. Bist du bei Facebook, bei Instagram, bei TikTok. Schaust du da regelmäßig vorbei und informierst dich, was es so alles gibt auf der Welt? Merkst du eigentlich, dass solche Netzwerke den aktuellen Trend, den man unbedingt nachahmen sollte, bestimmen? Dein kritischer Blick darauf verschwindet, je mehr du von den Netzwerken konsumierst.
Dein Glaube ist unendlich wertvoll, denn du hast in nicht irgendwie dir angeeignet, sondern er ist dir geschenkt worden von Gott. Glaube ist ganz individuell. Er begleitet dich durch dein Leben, er ändert sich im Laufe deiner Lebensumstände. Aber niemand darf dich daran hindern, deinen Glauben auszuleben. Niemand darf dir aufoktroyieren was und wie du glauben sollst. Du wirst Mut brauchen, um deinen Glauben gegen Widerstände zu vertreten. Du wirst gegen den Strom schwimmen müssen. Und das wird auch gefährlich sein. Die Menge wird dich nicht hören wollen und schon gar nicht akzeptieren.
Aber unser Glaube an den dreieinigen Gott schenkt uns Freiheit. Und die ist kostbar und gilt es zu hüten. Aber das ist der Weg, den wir gehen sollen. Er ist selten eben und breit. Meist ist er schmal und steinig und kaum erkennbar. Aber erführt uns an das Ziel.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Du kannst dir Verbündete suchen. Aber es kommt darauf an, dass du gut abwägst, was für dich richtig ist und was falsch ist. Frage dein Gewissen und du wirst eine Antwort bekommen.
Aber nun genieße die Zeit. Der Sommer ist uns geschenkt. Und Gott lenkt unsere Wege. Darüber müssen wir uns keine großen Sorgen machen.
Bleiben Sie bitte behütet!
Ihre Uta Baumfelder