Liebe Gemeinde,
wir grüßen Euch bzw. Sie sehr herzlich zum Wochenende mit dem Wochenspruch der kommenden Woche, der beim Evangelisten Johannes im 10. Kapitel steht:
„Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“
Der kommende Sonntag Miserikordias Domini steht unter dem Eindruck des Evangeliums vom Guten Hirten. Auch der bekannte Psalm 23, der in unserer Matthäuskirche die Emporen schmückt, findet an diesem Tag besondere Beachtung.
„Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.“
Jesus nutzte immer wieder Bilder aus dem Alltag seiner Mitmenschen, um zu beschreiben, wie Gott ist und wie das Reich Gottes sein wird. Viele Jahrhunderte lang fanden sich auch spätere Generationen mit ihren Alltagssorgen in diesen Bildern wieder. Wir heute verstehen die Bilder zwar ebenfalls noch inhaltlich und erkennen ihre Botschaften, aber sie entsprechen nicht mehr unserer Lebenswirklichkeit. Kaum einer sieht noch einen Hirten bei seinen Schafen stehen. Auch will wohl keiner ein Schaf sein. Man verbindet mit diesem Tier eher Eigenschaften wie dumm, einfältig und naiv – und diese will doch niemand bei sich entdecken. Was also versucht uns das Evangelium heute noch zu sagen?
Vor allem will es uns deutlich machen, dass wir in unserem Leben begleitet sind. Begleitet von Jesus, der uns immer hilft, wieder zu ihm und zu Gott zurück zu kommen. Selbst wenn wir Wege bestreiten, die uns an Abgründe oder in Einsamkeiten führen, so geht er uns nach und bringt uns wieder zurück auf Wege, die uns zum Heil führen. Jesus geht sogar noch einen Schritt weiter. Er ist ein Hirte, der sogar sein Leben hingibt, um uns als seine verlorenen Schützlinge (Schaf ist hier wohl als etwas gemeint, das schutzbedürftig ist) zu retten.
Wir sollten uns daher freuen, mit Jesus jemanden an unserer Seite zu haben, der sich wie ein Hirte um das ihm anvertraute, um uns sorgt.
Diese Hoffnung und Zusage gilt dabei allen Menschen. Wir alle sind Jesus wichtig und er will für uns alle sorgen. Wenn wir ihm nachfolgen wollen, sollten auch wir bereit sein, füreinander zu sorgen. Dazu gehört tätige Nächstenliebe, die besonders in einer Welt voller Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit immer wichtig bleiben wird.
Mit der Thematik des guten Hirten wollen wir uns auch beim nächsten Gottesdienst am 19.04. um 14.30 Uhr in der Kapelle Haselbach auseinander setzen, zu dem wir sehr herzlich einladen. Unsere Prädikantin Denise Müller-Blech aus Lauscha wird dabei die Predigt halten.
Wir wünschen Ihnen bzw. Euch nun ein behütetes Wochenende und einen gesegneten Sonntag!