Monatsspruch Oktober

Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
Lukas 15,10

Wenn man diesen Satz so liest, wie er da steht, da tauchen da schon ein paar Fragen auf: „Warum freuen sich denn die Engel über einen Sünder, der Buße tut?“ „Was ist an Dem denn so besonders“.

Aber so allein steht der Satz nicht im Lukas Evangelium. Man sollte sich den Text, der davor steht, auch mit durchlesen: Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über „einen“ Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.
8 Oder welche Frau, die zehn Silbergroschen hat und „einen“ davon verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie ihn findet? 9 Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe meinen Silbergroschen gefunden, den ich verloren hatte. 10 So, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Nun könnte man wieder sagen: „Die Frau hat doch noch neun Groschen, dass wird ihr doch reichen erst einmal.“ Aber nein, die Frau sucht, solange, bis sie ihn endlich gefunden hat und lässt dann ihrer Freude über das Verlorene freien Lauf.

Wie ist das bei ihnen, wenn sie Etwas verloren haben? Zum Beispiel eine der Lesebrillen, oder der Autoschlüssel. Oder etwas Anderes, was man zwar vielleicht doppelt hat, aber eben genau Das einem lieb und teuer geworden ist. Weil, um bei der Lesebrille zu bleiben, man sie ja täglich benutzt.

Man sucht dann wirklich so lange, bis man genau Diese gefunden hat, lässt nicht nach. Man könnte ja auch die Ersatzbrille nehmen. Aber die Verlorene ist einem doch sehr wichtig. Und da kann die Suche schon auch mal eine Stunde oder noch länger dauern. Man lässt sich da auch von nichts und niemandem abbringen.

Nun wieder zurück zu unserem Text:

Jesus beschreibt den Menschen damals Vieles in Bildern, die ihnen vertraut waren. Gottes Wirken wird dadurch greifbar, spürbar. Man kann sich sein Handeln anhand von Alltagssituationen besser vorstellen.

Gott, der ist dann nicht mehr ganz fern, sondern wird einem nah. Wir hören von Jesus, dass Gott uns sucht. Auch oder besser gesagt, gerade dann, wenn unser Leben nicht immer nur eitel Sonnenschein bisher war.

Dieses: „Gott sucht mich, er sucht so lange, bis er mich endlich gefunden hat.“ kann auch erst mal Angst erzeugen. Aber wenn man dann diese Nähe spürt, es an sich heranlässt. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. „Ich bin Gott wichtig. Ich, die sich doch oft so klein, so unbedeutend fühlt. Er hat nach genau mir gesucht“.

Der Oktober bietet uns ganz viele Gelegenheiten, inne zu halten. Nehmen wir uns die Zeit und „lassen uns finden“ von Gott.

Ihre Manuela Schmidt

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