Monatsspruch November 2017

Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.
Ezechiel 37,27

Liebe Gemeinde,

der November – ein trüber, ungemütlicher Monat, noch nebliger als sonst. Aber er ist, zusammen mit dem Oktober auch der Monat der Gedenktage und daher von großer Bedeutung, wenngleich in unserer modernen Zeit das traditionelle Gedenken stark nachgelassen hat. Umso wichtiger, dass wir die wichtigen Termine im Blick haben.

Im Herbst begehen wir zunächst das Erntedankfest und erinnern uns an die reichen Gaben, die uns geschenkt sind. Wir danken für das Jahr und werden uns bewusst, dass es uns im Unterschied zu sehr vielen Menschen auf der Welt recht gut geht. Gleichzeitig machen wir uns deutlich, dass vieles nicht von uns selbst abhängt, sondern dass wir es Gott verdanken. Alles, was wir haben, materiell an Gut und Geld oder immateriell an Freiheit und Wissen, ist keine Selbstverständlichkeit. Unseren Dankgottesdienst am 01. Oktober konnten wir dank großzügiger Lebensmittelspenden in einer wunderbar bunt geschmückten Kirche feiern. Herzlichen Dank allen Spendern und Spenderinnen!

Unmittelbar um das Erntedankfest herum liegt unser Nationalfeiertag. Gemeinsam mit Geschwistern aus Tettau und Kleintettau feiern wir die Einheit unserer Nation – ein Grund zu tiefer Dankbarkeit. In diesem Jahr stand die gemeinsame Andacht am Kreuz neben der Frankenhütte allerdings im Zeichen des Afd Deutschlandtages in Tettau. Unabhängig von aller politischen Deutung, kann man spüren, dass wieder tiefe Risse durch unsere Gesellschaft gehen. Doch gerade bei den aktuellen Problemen und Sorgen, für die Lösungen gefunden werden müssen, sollte man sich immer wieder vor Augen führen, dass es auch Grund zur Dankbarkeit gibt. Dankbarkeit kann den Blick und vor allem das Herz füreinander öffnen. Undankbarkeit verschließt es und führt zu Neid und Verbitterung. Leider nehmen sich nur wenige von uns die Zeit, um der Dankbarkeit für die Einheit und unser Leben Ausdruck zu verleihen.

Nach diesen beiden Festen des Dankes kommt der Gedenktag der Reformation. Er bildete in diesem Jahr den Abschluss der Reformationsfeierlichkeiten. Ein ganzes Jahrzehnt der Vorbereitung und ein Jahr voller Veranstaltungen zu 500 Jahren Reformation gehen zu Ende. Es wird Zeit, Bilanz zu ziehen. War es nur Selbstbeweihräucherung der Kirche, die vor vielen Umbrüchen steht, ein kultureller Höhepunkt oder wirklich das bewusste Erinnern an das Wirken der Reformatoren, die mit ihren Erkenntnissen den Menschen von Angst befreit und ein völlig neues Verständnis von Glauben und Gott brachten?

Jetzt im November, kommen mit Volkstrauertag, Buß- und Betttag und dem Ewigkeitssonntag weitere wichtige Gedenktage. Sie erinnern uns an die Zeit von Nazi-Herrschaft, Krieg und Vertreibung, an gesellschaftliche Verantwortung, so etwas nie wieder zuzulassen und thematisieren auch die Frage von Schuld und Vergebung, Buße eben. Gleichzeitig rücken sie unsere Endlichkeit in den Mittelpunkt. Das, was wir gern ausblenden, was vielen von uns Angst macht, wird beleuchtet. Wir Christen orientieren uns dabei am hoffnungsvollen Blick von Jesus Christus. Vergebung ist immer wieder möglich, auch ein neuer Anfang nach schwerer Last und nach dem Tod wartet die Ewigkeit bei Gott. Bei ihm wissen wir unsere Toten und auch uns mit unserer Trauer, unserem Unvermögen, einander zu vergeben und unserem ganzen Leben geborgen. Wieder ein Grund, dankbar zu sein oder es zu werden.

Nach dem November, das wissen wir, kommt der Dezember und es naht die Adventszeit. In dieser nicht mehr so besinnlichen Zeit voller Hektik und Stress, zwischen Weihnachtsmarkt, Geschenkekauf und Jahresabschluss, warten wir auf Jesus Christus, der, wie es uns der Monatsspruch verheißt, unter uns wohnen und unser Gott sein will und dessen Volk wir als Christen sein sollen. Wir sollten uns die Zeit auch nehmen und auf ihn warten und zwar mit Dankbarkeit für das, was er uns an Lebensnotwendigem schenkt, für die Hoffnung, die er uns für unser Ende verheißt und mit dem Trost, den er vielen bringt, die traurig sind und am Leben verzweifeln.

Kommen Sie gut und behütet durch den November!

Chris Schönefeld

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