Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Lk 1,78-79
Dezember – Advents- und Weihnachtszeit – eine schöne Zeit! Obgleich man kritisieren kann, wie wenig besinnlich diese Zeit geworden ist und wie sehr man sich von den Vorbereitungen unter Stress gesetzt fühlt, so sehr kann man auch staunen, wie sich die meisten Menschen auf das Weihnachtsfest freuen. Es liegt etwas Besonderes in der Luft und es ist mehr als der Duft frisch gebackener Plätzchen, der warme Kerzenschein oder die Freude über viele Geschenke. An Weihnachten besucht uns, wie es uns der Evangelist Lukas beschreibt, das aufgehende Licht aus der Höhe und erscheint denen, die in Finsternis sitzen. Das ist ein hoffnungsvolles Bild, nicht nur, aber vor allem auch für die, die auf der Schattenseite des Lebens stehen. Viele von uns verbinden mit Weihnachten etwas Wunderbares. Zahllose Filme zeugen davon und auch persönliche Erfahrungen zeigen es – an Weihnachten geschieht etwas Besonderes. Die Menschen öffnen ihre Herzen und wünschen sich Frieden. Zum Hoffnungsträger wird dabei das kleine Christuskind in der Krippe, das später als Jesus von Nazareth Liebe predigt, vorlebt und dafür bis zur äußersten Konsequenz geht, dem Tod am Kreuz. Krippe und Kreuz, beides steht für die große Kraft der Liebe Gottes, die unscheinbar daherkommt und die keine Gewalt, nicht mal der Tod, besiegen kann.
Doch noch liegt Weihnachten vor uns. Es beginnt erst am Heiligen Abend. Davor kommt die Adventszeit. Eine Zeit der Vorbereitung und Buße, in der man sich auf das Christfest, den „Geburtstag“ Jesu Christi, einstellt und innerlich vorbereitet, seinen Herrn zu empfangen. Wenngleich das Wort Herr aus der Zeit gefallen scheint, so verstehen wir Christen es als großes Geschenk, Jesus Christus unseren Herrn nennen zu können, der uns durch unser Leben leitet und an dem wir uns orientieren, vor allem an seinem Vertrauen auf die Liebe Gottes. Im Advent sehen wir aber nicht nur zurück auf die Ankunft unseres Herrn als kleines Kind, sondern auch voraus auf sein Wiederkommen als Herrscher dieser Welt, durch den eine neue Zeit anbrechen wird. In dieser Spannung zwischen Erinnerung und Erwartung erfahren wir Jesus als den, der auf uns zukommt, sich uns immer wieder neu zuwendet und uns einlädt, ihm zu folgen. Mit dem 1. Advent beginnt auch ein neues Kirchenjahr und damit von Neuem ein Jahreskreis, der sich erst nächstes Jahr im November mit dem Toten- bzw. Ewigkeitssonntag wieder schließt. Auch wenn wir das Kirchenjahr als einen Zyklus feiern, bei dem immer wieder alles von vorne beginnt, so führt es uns doch wie eine Spirale auch vorwärts, weiter auf unserem Lebensweg. Wir Erwachsene feiern das Fest anders als unsere Kinder. Jemand, der das erste Weihnachten ohne einen geliebten Menschen feiern muss, wird es anders begehen als jemand, der sich über die Geburt eines Kindes freut. Jemand der arbeiten muss, denkt anders darüber als jemand, der entspannt daheim feiern kann. Ein Kranker anders als ein Gesunder. In jedem Fall bewegt uns diese Zeit besonders und sie kann uns auch verändern.
Mit dem Weihnachtsfest endet nun auch das Kalenderjahr 2017 und so wollen wir uns bei dieser Gelegenheit noch einmal sehr herzlich bei allen bedanken, die unsere Kirchgemeinde mittragen: Bei denen, die zu den Bibelabenden, Friedensgebeten und Gottesdiensten kommen, uns also auf unserem gemeinsamen Glaubensweg begleiten und ihn mit uns bestreiten. Bei denen, die uns finanziell unterstützen und die es uns dadurch ermöglichen, als kleine Kirchgemeinde weiterhin Bestand zu haben. Bei den anderen Vereinen aus Spechtsbrunn und Hasenthal, die uns trotz mancher Vorbehalte gegen die Institution Kirche bei unseren Veranstaltungen helfen und auch Veranstaltungen gemeinsam mit uns ausrichten. Und bei allen, die aktiv mitwirken als Gemeindekirchenräte, als Lektoren, im Kirchenchor und als Kirchenführer für unsere vielen Besucher. Allen ein herzliches Dankeschön!
Nach dem Rückblick nun noch ein kurzer Ausblick. Nach dem Reformationsjahr 2017 feiern wir auch 2018 ein Jubiläum. 2018 jährt sich die Neueinweihung und Namensgebung unserer Matthäuskirche zum 10. Mal, was wir natürlich ebenso feiern wollen.
Wir wünschen Ihnen nun allen eine besinnliche Adventszeit, ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein hoffentlich friedliches und glückliches neues Jahr!
Gott segne Sie!
Chris Schönefeld